Ist Disziplin der Schlüssel zur Selbstliebe?

Was die Erkenntnisse von 6 Monate Bodybuilding-Wettkampf hinsichtlich Wohlfühlen sind

MOTIVATION

Melina Ludin

1/16/20242 min read

Wenn du dich vollkommen selbst lieben und wertschätzen würdest, wie würdest du dich dann ernähren, dich bewegen und mit deinem Schlaf umgehen?

Ich finde diese Fragen ziemlich kraftvoll. Sie lässt uns in Gedanken durchspielen, wie wir mit uns selbst umgehen möchten. Ist es nicht vollkommen klar, wenn du dich selbst, deinen Körper wertschätzt, dass du dann nur das Beste für dich möchtest?

Als ich 2017 6 Monate lang vollständig diszipliniert gelebt habe, ging es mir die ersten 5 Monate so gut wie noch nie. Ich gehöre eher zu den Menschen, die leiden müssen, bevor sie etwas verändern und eher zu spät etwas abschließen als viel zu früh. Klassischer „weg von“-Motivationstyp.

Ich möchte dich mitnehmen auf eine kleine Zeitreise in meine Wettkampfvorbereitung und was ich daraus gelernt habe.

Startzeitpunkt: April 2017

Startgewicht: ca. 70 kg

Geplantes Ende: Oktober 2017

Zielgewicht: ca. 53 kg

Die Zahlen standen fest und nun ging es einfach in die Umsetzung. Jede Woche hatte ich einen Termin mit meiner Coachin, die mich auf den Wettkampf vorbereitet hat. Zu Beginn wurden Ernährungspläne und Trainingspläne aufgestellt, die eine einfache Basis hatten. Es ging darum, eine einfache Routine aufzubauen und mich besser kennenzulernen. Relativ stumpf organisierte ich mein Essen rund um meinen Alltag. Da nicht viel Zeit für ausgiebige Koch-Sessions übrig war, entschied ich mich am Wochenende mein Essen so weit es ging vorzubereiten. Arbeiten, Fahrtzeit und Training nahm fast den ganzen Tag ein und abends fiel ich dann einfach nur auf die Couch. Am Wochenende hatte ich neben dem Termin mit meiner Coachin genug Zeit für meine Freunde und Familie. Es war mir wichtig, mit ihnen Zeit zu verbringen und gleichzeitig meinem Ziel näherzukommen. Es bedarf mehr Planung und mehr Fokus, um die Dinge unter einen Hut zu bringen, die mir wichtig waren.

Ich spürte, wie ich Woche für Woche immer mehr Energie bekam. Die Struktur, die Routinen und die Disziplin taten mir unheimlich gut, weil ich durch diese den Kopf frei hatte für andere Dinge. Der Automatismus von Arbeiten, Sport, Entspannen, Schlafen und Kochen half mir innerhalb der Woche meine Ressourcen so zu nutzen, dass ich am Wochenende Zeit für Freunde hatte. Der Erfolg der Routinen wurde sichtbar und als ich das erste Mal in meinen Wettkampf-Bikini passte, war die Freude und Motivation groß. Ich konnte es vor meinem Auge schon sehen, wie ich auf der Bühne stand. Es gab kein Zurück mehr.

Ich fühle mich so energiegeladen wie noch nie, ich fühlte mich so attraktiv wie noch nie und ich fühlte mich so stark wie noch nie. Ich genoss es so sehr alles anziehen zu können, was mir gefiel. Ohne nachzudenken, wie der Bauch aussieht. Sondern sich einfach frei zu erlauben, so sich zu kleiden, wie es mir gefällt. In dieser Zeit war es nicht schwer mich an die Routinen zu halten. Auch wenn die zusätzlichen Cardio-Einheiten am Morgen nicht zu meinen liebsten zählten.

Was ich aus dieser Zeit gelernt habe, ist dass Routinen mir helfen, den Kopf freizuhaben. Durch Vereinfachung von Prozessen wie Essen planen, Einkaufen und Kochen, hatte ich mehr Zeit gefunden und gleichzeitig fühlte ich mich körperlich total wohl.

Es geht darum, einen einfachen Weg zu finden, welcher dir Freiraum gibt für die Tätigkeiten, die dir Spaß machen.

Es geht darum, dich in einem Körper wohlzufühlen, sodass du mit Selbstbewusstsein Teil des Lebens bist.

Es geht darum, deine Gesundheit zu priorisieren, damit du alles machen kannst, was du willst.

Und deswegen ist ein gesunder Lebensstil mit gesunder Ernährung und Training zu wertvoll.